Weihnachtslieder in Norwegen

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Weihnachten ist in Norwegen eine besonders stimmungsvolle Zeit. Die Norweger schmücken dabei nicht nur ihre Häuser mit Lichtern, Ketten, Kerzen und Nisse-Figuren, sie haben auch ein beachtliches Repertoire an norwegischen Weihnachtsliedern.

Als ich mich auf YouTube auf die Suche nach norwegischer Weihnachtsmusik begeben habe, bin ich sofort in Feststimmung bekommen. Hier ist meine Liste der fünf schönsten Weihnachtslieder aus Norwegen:

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Literarische Lofoten-Liebe

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MittsommersehnsuchtNorwegen als Kitsch-Kulisse: „Mittsommersehnsucht“

Leichte, kitschige Liebesromane gibt es zu Hauf. Solche, die in Norwegen spielen, muss man in Deutschland allerdings lange suchen. Die typischsten dieser Sommerstorys handeln in Cornwall, in schottischen oder irischen Landstrichen – man kennt das spätestens seit Rosamunde Pilcher den ZDF-Sonntagabend rosarot malt –, vielleicht auch noch in Südfrankreich oder Italien. Eines der wenigen Bücher, das sich Norwegen als Kulisse für eine solche Liebesgeschichte wählte, ist der Roman „Mittsommersehnsucht“ von Elfie Ligensa, 2012 erschienen im Ullstein-Verlag. Weiterlesen

Wie klingt das Eis des Nordens?

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Bjarte-Eike_c_Eivind-KaasinDresdner Musikfestspiele holen Norweger in die Stadt

Musikalische Kontraste aus den Ländern in Süd und Nord stehen dieses Jahr im Fokus der Dresdner Musikfestspiele vom 13. Mai bis 7. Juni. Unter dem Motto „Feuer und Eis“ erklingen dabei aber nicht nur allerorten Werke des Komponisten Edvard Grieg (1843–1907), es stehen auch einige Künstler aus Norwegen in Dresden auf der Bühne. Weiterlesen

Norwegens romantische Landschaften

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Norwegen-Bilder

In Dresden vereint eine Ausstellung Dahl und Friedrich

Der norwegische Landschaftsmaler Johan Christian Clausen Dahl wurde am 24. Februar 1788 in Bergen geboren. Nach einer Dekorationslehre in Bergen und dem Studium an der Kunstakademie in Kopenhagen, kam Dahl 1818 nach Dresden. Hier wurde der Norweger zwei Jahre später Mitglied der Kunstakademie und arbeitete unter anderem eng mit dem Maler Casper David Friedrich zusammen. Mehrere Reisen führten Dahl durch die Alpengegenden Deutschlands, nach Italien, Paris und Brüssel. Nur zweimal kehrte er von Dresden aus in seine Heimat Norwegen zurück.

Heute beherbergt das Nationalmuseum in Oslo die weltweit größte Dahl-Sammlung. Ein Teil davon ist derzeit in Deutschland zu Gast: In einer einmaligen Ausstellung (Foto: PR/Jürgen Lösel) zeigen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in der Galerie Neue Meister „Dahl und Friedrich – Romantische Landschaften“. In Kooperation mit dem Nasjonalmuset Norwegen – ergänzt durch Leihgaben aus Privatsammlungen – haben die Kunstsammlungen Dahls herrliche Stadtansichten, wie seine Blicke auf Dresden bei Vollmondschein, sowie norwegische und böhmische Landschaften und Skizzen des Malers im Dresdner Albertinum aus- und mit den Arbeiten von Casper David Friedrich in Dialog gestellt. Weiterlesen

Londoner Weltflair trifft Nordstimmung

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RandiTytingvagRandi Tytingvåg geht auf Deutschlandtournee

Sie hat Jazz in London studiert – und paart in ihren Songs den weltgewandten Sound dieser Londoner Schule mit typisch nordischen Stimmungsbildern. Randi Tytingvåg ist längst eine der Großen unter den Norwegischen Jazzmusikern und auch in Deutschland keine Unbekannte mehr.

Vor genau zehn Jahren brachte die 36-Jährige mit „Heavenly Attack“ ihr Debütalbum heraus, bevor 2006 dann mit „Let Go“ die zweite CD folgte. Mit dem erstmals über die Grenzen ihres Heimatlandes erfolgreichen Album „Red“ startete die Sängerin aus Stavanger 2009 schließlich bei dem Deutschen Label Ozella Music richtig durch. Hier erschienen 2012 auch „Grounding“ und 2013 ihr aktuelles Album „Lights Out“.

Randi Tytingvåg singt durchweg auf Englisch. In ihren ruhigen, klaren Jazz mischt sich dabei hin und wieder etwas Folk, Songschreiberelemente treffen auf zarte Popballaden und vereinen sich zu einem ruhigen, sorgfältig arrangierten Klang. Ihre Songs erzählen poetische Geschichten, sind weder laut noch melancholisch, stets zurückgenommen und doch jeder für sich charaktervoll. Vor allem Gitarre und Gesang gehen dabei eine wunderbare Symbiose ein, entführen in verträumte Klangwelten und verführen dazu, die Gedanken einfach mal entspannt baumeln zu lassen.

Die Norwegerin geht ab dem 20. April wieder auf Deutschlandtournee. Es ist nach einem Auftritt im norwegischen Sandnes am 8. März 2014 ihre erste Tour in diesem Jahr, die sie zunächst nach Halle (20.4.), dann nach Dresden (22.4.), Bad Hersfeld (23.4.), Berlin (24.4.), Zehdenick (25.4.) und zuletzt nach Heilbronn (26.4.) führen wird. Weitere Infos zu Alben und Tour gibt es auf der Webseite der Sängerin, unter: www.tytingvaag.no

 

Kraftvolle Nordmusik(k)

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KARI BREMNESKari Bremnes „Og så kom resten av livet“

Nordische Musiker haben ein besonderes Gespür dafür schwermütige Naturbilder in Klang zu übersetzen. Die typische düstere Melancholie ihrer Songs ist genauso tief und berührend, wie das Bild eines Fjords im norwegischen Morgennebel. Auch Kari Bremnes hat solche Fjord-Musik auf ihre neues Album „og så kom resten av livet“ („Und dann kam der Rest des Lebens“) gebannt. Und doch sind in ihren Liedern auch andere Töne zu finden. Irgendwo zwischen Jazz und moderner Popballade angesiedelt, ist Bremnes Stil mit einer emotionalen Strahlkraft ausgestattet, die unter die Haut geht wie ein Donnergrollen im Sommerregen.

In ihren Songs paart sich melancholische Nachdenklichkeit mit tiefsinnigen Beobachtungen und eben jener unverwechselbaren Nord(fjord)stimmung. Doch auch kecke Weltbetrachtungen, garniert mit bittersüßer Ironie bis hin zu schwarzem Humor finden darin Platz, ohne dass sich dabei stilistische Brüche auftun.

Wer die Musik der 55-jährigen Norwegerin hört, kann sich gut vorstellen, wie die Sängerin auf den Lofoten (wo sie geboren wurde) sitzt, sich den rauen Nordwind um die Ohren Wehen lässt, und ihren kraftvollen Songs schreibt. Ihr jüngstes Album „og så kom resten av livet“ stellt inhaltlich eine Art Retrospektive auf ihre eigene Biografie dar und wandert hörbar zwischen der eindrücklichen Stimmung der Lofotenlandschaft und dem aufregenden Osloer Großstadtleben hin und her. Die poetischen Texte sind dieses Mal durchweg auf Norwegisch gehalten. Doch auch ohne jedes Wort zu verstehen, ahnt man, wovon die einzelnen Lieder erzählen.

Alleingang in Oslos Drogensumpf

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Nesboes LarveJo Nesbø: „Gjenferd“ – Norwegen 2011, deutsche Erstausgabe 2012

Harry Hole ist so etwas wie der Kommissar Wallander Norwegens. Seit Jahren zieht der Autor Jo Nesbø mit seinen Krimis um den chaotischen, alkoholsüchtigen, aber von einem unerbittlichen Gerechtigkeitssinn getriebenen Ermittler das internationale Lesepublikum in seinen Bann. Für Holes neunten Fall „Die Larve“ (Originaltitel: „Gjenferd“, was so viel bedeutet wie ‚das Gespenst‘) hat Nesbø kürzlich den Peer Gynt Preis bekommen. In der Begründung heißt es: „für den internationalen Erfolg und weil er damit Norwegen auf die weltweite Agenda von Literatur befördert habe“.

Dabei ist Harry Hole in seinem neunten Fall offiziell schon längst kein Polizist mehr. Bereits im Vorgängeroman „Der Leopard“ (Originaltitel: „Panserhjerte“) kam der Osloer Ermittler extra aus Honkong angeflogen, um einen brutalen Serienmörder zu stellen. In „die Larve“ geht es nun um eine persönlichere Angelegenheit. Als Harry nämlich erfährt, dass Oleg, der Sohn seiner Ex-Freundin und großen Liebe Rakel, des Mordes an einem Junkie verdächtigt wird, macht er sich abermals von Honkong auf nach Oslo. Dort begibt sich der Vollblut-Ex-Polizist in Norwegens dunkelste Drogenszene, um die Unschuld seines Ziehkindes zu beweisen.

Harry Hole ermittelt dieses Mal vollkommen auf eigene Faust, nicht immer legal und entlarvt die Drahtzieher in einer Welt aus Sucht und Geldgier, die gleich in dem Viertel hinter Oslos schöner Oper beginnt. Ungeschminkt zeigt der Autor dabei die Stärken und Schwächen seines Landes, stellt etwa den hervorragenden Blick auf Oslo von einem westlichen Villenviertel aus dem traurigen Leben der Junkies im Osten gegenüber. Hier rühmen sich die Politiker und Mächtigen der Stadt ihrer Erfolge, dort lechzten die Verlierer der Gesellschaft im reichsten Land Europas der neuen (von Nesbø erfundenen) Droge Violin hinterher. Korruption hier und da.

Nesbø webt die Fäden seiner Handlung dabei in gewohnt geschickter Manier, spielt mit den Erwartungen seiner Leser, lüftet und schafft neue Geheimnisse, sodass der Spannungsbogen bis zur letzten Seite ansteigt. Wesentlich ruhiger erzählt als der „Leopard“, ist „Larve“ zudem wohl einer der persönlichsten Fälle Harry Holes. Mitten im Drogensumpf Oslos geht es hier auch um ein Vater-Sohn-Verhältnis mit Hindernissen, rührende Momente wechseln mit actionreichen Szenen und führen hin zu einem wahrlich überraschenden Schluss.

Wer das Buch anschließend aus der Hand gelegt hat, wird sich unweigerlich fragen, wie der zehnte Fall Harry Holes wohl aussehen wird. Es soll der letzte des beliebten Ermittlers werden, sagte Nesbø in einem Interview. Er arbeite schon an diesem Finale für seine erfolgreichste Figur und verspricht, Hole danach wirklich nicht noch einmal wiederzubeleben. Eigentlich schade.

www.jonesbo.com

Gesprühte Sprachfetzen

IMG_3629Galaktische Idioten auf Norwegisch? – Nordische SichtWeisen.

Es ist dieses Jahr ein nahezu nordisch kalter Winter in Deutschland. In einem allseits beliebten Viertel von Dresden hat der Schnee auf dem Bürgersteig sogar schon kleine, unauffällige Rutschbahnen gebildet. So kann man gemütlich an den herrlich alten Fassaden der Häuser in der Äußeren Neustadt vorbeischlittern. Doch was ist das?

Im weißgetünchten Eingangsportal des Hauses „Johanna“ auf der Prießnitzstraße hat jemand das Wort „tosk“ an die Wand gesprüht. In grünen Buchstaben leuchtet es den Spaziergängern nun vom weißen Putz entgegen. So richtig schöngeistig ist dieser Begriff ja nicht, dafür aber echt norwegisch. Hat der begnadete Künstler sich hier zu einer skandinavisch-verbalen Selbstdarstellung hinreißen lassen? Oder will er gar ganz (s)cha(r)mlos den Geisteszustand von einem der Bewohner aus dem Haus Johanna öffentlich beschreiben? Die Intention des vermeintlichen Kraftausdrucks bleibt rätselhaft. Denn wer – zur Hölle – soll am Rande des Dresdner Szeneviertels schon norwegische Schimpfwörter entschlüsseln können? Und wozu?

IMG_3630Die Internetrecherche am heimischen Bildschirm offenbart später jedoch noch eine andere Option: Tosk, das sei auch „eine humanoide Spezies aus dem Gamma-Quadranten“, ist im Weltweit-Wiki auf Deutsch zu lesen. Ist die Etymologie hier also eher galaktischen denn norwegischen Ursprungs? Die Tosk, auch die Gejagten, verfügen über genmanipulierte Intelligenz und werden „gezüchtet und trainiert, um die Beute der Tosk-Jäger zu werden“, heißt es. Von Idioten kann da also nicht gerade die Rede sein. Die Interpretation des grünen Sprühwerks erleichtert das jedoch auch nicht wirklich. So liegt sie am Ende wohl doch vor allem in der Sichtweise des Betrachters.

Und sollte der grellgrüne „tosk“ tatsächlich nicht dem Land der Fjorde und Berge entstammen, so hüllen sich die Gassen ringsum doch ganz zweifelsohne nach wie vor in ein grau-weißes Schneekleid, das fast ebenso garstig-kühl wie angesprühte Sprach-Idiotien an den Norden erinnert …

Abenteuerfahrt über den Pazifik

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Kon-Tiki_Filmplakat„Kon-Tiki“ – Norwegen, 2012, Regie: Joachim Rønning, Espen Sandberg; Genre: Abenteuerfilm

Kaum jemand in Deutschland kennt den Namen Thor Heyerdahl. In Norwegen jedoch ist dieser Mann eine nationale Legende, weil ihm im Jahr 1947 etwas wahrhaft Sagenhaftes gelang. Mit einem kleinen, selbstgebauten Floß aus Balsa-Holz bewies der Nichtschwimmer Heyerdahl, dass man ohne moderne Technik von Peru aus über den Pazifik nach Polynesien segeln kann. Auf radikale Weise zeigte er somit, dass die Besiedlung Polynesiens vor rund 1500 Jahren auch von Südamerika aus möglich war.

Das Floß, das der Abenteurer und Ethnologe auf den Namen „Kon-Tiki“ taufte, ist heute im Kon-Tiki-Museum auf der Halbinsel Bygdøy vor Oslo zu sehen. Nicht minder bekannt ist in Norwegen der Dokumentarfilm, mit dem Heyerdahl seine abenteuerliche Reise damals für die Nachwelt festhielt und der 1951 sogar  mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Er bildet auch die Vorlage für die jüngste Kinoverfilmung des Heyerdahl-Abenteuers, die nun – als bester nicht-englischsprachiger Film inzwischen ebenfalls Oscar-nominiert – auch die Zuschauer jenseits der norwegischen Ländergrenzen in seinen Bann ziehen dürfte.

Unter der Regie von Joachim Rønning und Espen Sandberg tritt Thor Heyderdahl (grandios gespielt von Pål Sverre Valheim Hagen) in „Kon-Tiki“ auf der Leinwand erneut seine faszinierende Abenteuerfahrt über den Pazifik an. Beflügelt von seiner Theorie über die Besiedlung Polynesiens lässt er Frau (Agnes Kittelsen) und Kinder in Norwegen zurück, um sich in Südamerika Mitstreiter zusammenzusuchen und mit ihnen sein Floß nach historischem Vorbild zu bauen. Der Film begleitet den Abenteurer durch Höhen und Tiefen seiner verrückten Pazifikbeseglung, auf der er mit seiner fünfköpfigen Crew fast 8000 Kilometer auf dem primitiven Floß über das offene Meer zurücklegt und jegliche moderne Ausrüstung sprichwörtlich über Bord wirft. Eindrücklich zeigt die Verfilmung, wie Heyerdahl dabei den Naturgewalten ausgesetzt ist – und dieses Abenteuer unter Einsatz seines Lebens und seiner Liebe schließlich doch erfolgreich zum Abschluss bringt.

Norwegischer Kinostart: August 2012, Deutscher Kinostart: 21. März 2013

Zwischen Wahn und Wahrheit

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babycall„Babycall”, Norwegen 2012,  Regie: Pål Sletaune, Genre: Thriller

Eine triste Neubausiedlung, irgendwo am Rande einer norwegischen Großstadt – hier soll Anna (Noomi Rapace) nun zusammen mit ihrem Sohn Anders (Vetle Qvenild Werring) eine neue Heimat für ein besseres Leben finden. Vom Vater misshandelt, hat der achtjährige Junge schon einiges mitgemacht, weshalb Anna ihn nun mit krankhafter Fürsorge überschüttet. Um auch nachts jeden seiner Atemzüge kontrollieren zu können, kauft sie sich ein Babyphon. Doch schon bald sendet das Gerät grausame Geräusche von einem schreienden Kind, die offenbar nicht von Anders kommen. Ist Anna gerade Zeugin eines Mordes geworden? Oder spielen ihre Ängste mit ihr verrückt?

Regisseur Pål Sletaune liefert mit seinem neuen Film „Babycall“ (2012) eine heftige Story, die den Zuschauer nach und nach mit immer mehr Mysterien konfrontiert. In drückenden Grautönen gehalten, entwickelt sich die Handlung langsam von einer traurigen Geschichte hin zu einem packenden Thriller, dessen endgültige Auflösung Sletaune bis zum Schluss schuldig bleibt. Auf brutale Weise hinterfragt er die Sinne seiner Zuschauer, indem er sie herausfordert, zwischen Wahrheit und Wahn zu unterscheiden, während diese beiden Pole im Film immer mehr verwischen. War es ein böser Mord oder nur Einbildung, was Anna da gehört hat? Und woher kommt der geheimnisvolle See im Wald, der doch eigentlich nur ein Parkplatz ist? Noomi Rapace (dem deutschen Publikum bekannt als Elisabeth aus der schwedischen Verfilmung von Stieg Larssons Millennium-Trilogie) überzeugt in der Rolle der hyperbesorgten Mutter Anna mit vielen Gesichtern. Es ist vor allem die ängstliche Getriebenheit in ihrem Blick, die mit dieser Figur mitfühlen lässt. Kristoffer Joner ist als naiv-schüchterner Verehrer Helge, der seine sterbende Mutter begleitet, der passende Gegenpol dazu.

Gemeinsam stellen die beiden Protagonisten auf höchstem schauspielerischen Niveau ein Handlungsrätsel, mit dessen Auflösung der Zuschauer nach dem Abspann allerdings alleine gelassen wird. Denn am Ende stehen tausend Fragen, die Raum für tausend Interpretationsmöglichkeiten lassen – von denen aber keine so recht als des Rätsels schlüssige Lösung funktionieren will. So bleibt „Babycall“ unbequem unbefriedigend und gerade deshalb doch sehenswert.

Norwegischer Kinostart Juli 2012, auf DVD in Deutschland seit Februar 2013